Klinische Störungsbilder
Klinische Pädagogik
Klinische Störungsbilder sind in den Hilfesystemen der Kinder- und Jugendhilfe und der Behindertenhilfe schon fast die Regel. Die sozialpädagogische Praxis und die Zusammenarbeit mit den medizinisch-therapeutischen Kontexten bedürfen vor allem einer einheitlichen Sprache. Das Kennen und Erkennen von klinischen Störungsbildern ist die Grundlage für eine Kooperation auf Augenhöhe. Der „Klinische Pädagoge“ hat Kenntnis über Therapiemöglichkeiten, pädagogische und pharmakologische Notwendigkeiten. Er sucht aktiv Netzwerke ohne Medikamentenfeindlichkeit, Standesdünkel oder Schulenhörigkeit.
NOTWENDIGKEIT
Die komplexen Störungs- und Krankheitsbilder der Bewohner erfordern ein klinisch heilendes Milieu. Die zum Teil herausfordernden Verhaltensweisen, die Regulationsstörungen und die Resonanz auf erzieherische Maßnahmen sind eine Herausforderung an unsere Mitarbeiter. Mitgefühlserschöpfung und Sekundärtraumatisierungen können mögliche Folgen für die professionellen Helfer darstellen. Zumeist folgen darauf für den betroffenen Jugendlichen ein häufiger Wechsel der Einrichtungen sowie mehrere unbefriedigende Klinikaufenthalte.
Aufgaben und Kompetenzen des klinischen Pädagogen:
✔ Kenntnis um frühkindliche Regulationsstörungen und klinische Störungsbilder
✔ Wissen um Ätiologien, Krankheits- und Genesungsverläufe, Pharmakologie und Medikation
✔ Berücksichtigung und Kombination pädagogischer und klinischer Belange
✔ Vernetzung von Ansprechpartnern
✔ Sicherstellung und klinische Wirksamkeit im Gruppenalltag der Kinder- und Jugendhilfe und der Behindertenhilfe
✔ Sicherheit für Pädagogen im klinischen Alltag
ZIEL
Vernetzung, Verzahnung und gemeinsames Arbeiten am Klienten oder Patienten. Arbeiten Hand in Hand mit der Kenntnis vom Partner. Das Wissen um und die Vermeidung von Mitgefühlserschöpfung.
ZIELGRUPPE
Mitarbeiter in der Kinder- und Jugendhilfe, der Behindertenhilfe, der Kinder- und Jugendpsychiatrie und angrenzender Bereiche.
DAUER
✔ 5 Module à 3 Tage
✔ 120 Präsenz-/ Unterrichtseinheiten
✔ 10 Unterrichtseinheiten Eigenarbeit und Lerngruppen/ Dokumentation der eigenen Fallarbeit
ZEITEN
am 1. Tag von 12.30 Uhr bis 20.00 Uhr
am 2. Tag von 09.00 Uhr bis 18.00 Uhr
am 3. Tag von 09.00 Uhr bis 13.00 Uhr
– Arbeit und Auseinandersetzung mit der eigenen Biografie
– Genogramm und Zeitstrahlarbeit
– Genese der frühkindlichen Regulationsstörung
– Bindungsstörung
– Entwicklungsstörung
– Borderline-Persönlichkeitsstörung
– Pädagogischer Umgang
– Einführung in die Differenzialdiagnostik
Depression
– Erhöhte Irritabilität
– Verlust der affektiven Resonanz, Gefühle anhaltender innerer Leere
– latente Suizidalität
Bipolare Störungen
– willentlich nicht kontrollierbare und extreme Auslenkungen des Antriebs (auch Aktivität und Stimmung)
– Verlauf von depressiven, manischen, hypomanischen Episoden
Psychosen
– zeitweiliger Verlust des Realitätsbezuges
– Wahnvorstellung
– Halluzinationen
– Beeinträchtigungs- und Verfolgungserleben
FASD (1-tägig)
– Genese
– Neurobiologische Grundlagen
– Ausprägungen
– Symptome (Impulskontrolle/Frustrationstoleranz
– Methodenbeispiele zum Umgang
Psychoanalytische Pädagogik (2-tägig)
– Übertragung und Gegenübertragung
– Trauma
– Introjektion
– Regression
– Identifikation mit dem Aggressor
– Wiederholungszwang
– Konzept des Holding
– Intensive Fallarbeit
ADHS
– Diagnostik
– Symptomatik
– Abgrenzung zu anderen Störungsbildern
Autismus
– Überblick über die Autismus-Spektrumsstörung
– Differenzierung
– Symptomatik
Sucht
– Umgang mit suchtmittelkonsumierenden Kindern und Jugendlichen
– Suchttypisierung und Suchtverläufe
Angststörung
– Unspezifische Angst oder konkrete Furcht vor Objekten bzw. Situationen
– Physische Reaktionen
Zwangsstörungen
– Zwangsgedanken, -ideen und -befürchtungen
– Zwangsimpulse
– Grübelzwang und Zweifel
Essstörungen
– Formen: Magersucht, Ess-, Brechsucht, Binge-Eating-Disorder
– Essstörung als vermeintlicher Lösungsversuch für tieferliegende seelische Probleme
(Umgang mit begleitenden Phänomenen)
– Abgrenzung Gesundheit/Krankheit
– Selbstverletzendes Verhalten
– Sucht
– Suizidalität
– Weglauftendenzen
– Kooperation Klinik und eigene Einrichtung
– Medikamentencompliance/Pharmakologie
– Unterscheidung biologisch/psychiatrische und psychologisch/psychodynamische Störungsbilder
– Pädagogische Intervention
– Klientenzentrierte Gesprächsführung
– Gewaltfreie Kommunikation
Videos zum Coaching
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